Das wurde mir dieses Jahr so rich­tig bewusst vor Augen geführt. 

Anfang des Jahres verstarb ein Arbeitskollege, Bauchspeichedrüsenkrebs. Ein Mensch, der für alle Kollegen immer ein offe­nes Ohr hatte, der das Unternehmen von der ersten Stunde mit aufbaute, der immer da war. Auf den sich jeder verlas­sen konnte. Er war einer dieser — in meiner Welt — Gutmenschen. 

Sein Tod stellte erneut mein eige­nes Leben in Frage. Was will ich wirk­lich? Worum geht es mir? Wer bin ich eigentlich? 

Immerhin werde ich ihm eines Tages folgen. Wohin, das Wissen wir nicht. Doch eines ist gewiss; auch mein Leben ist endlich. Wie viele Jahre mir noch blei­ben, kann ich nicht beantworten. 

Dann verstarb im Oktober ein weite­rer guter Freund von mir. Jemand, der mich knapp 15 Jahre beglei­tete, der mein Weltbild immer wieder in Frage stellte. Der mich stets auffor­derte, mein gedank­li­ches Kartenhaus wegzu­wi­schen. Mich immer wieder auf Neue in Frage zu stel­len. Mit 73 Jahren schloss er zum letz­ten mal die Augen. 

Und auch hier kamen wieder die Fragen auf: Was will ich eigent­lich? Worum geht es mir? Was macht das Leben aus? Was passiert mit dem Tod? Habe ich angst for dem Tod oder dem Sterben?

Vielleicht sind diese Gedanken für den einen oder ande­ren trübe, melan­cho­lisch oder depres­siv. Doch sind es nicht essen­zi­elle Fragen? Sich mit dem eige­nen Tob ausein­an­der zu setzen ist aus meiner Sicht der rich­tige Schritt, sich sein Leben zurück­zu­ho­len und jeden Tag bewuss­ter und glück­li­cher zu erleben. 

Denn wer weiß, wann es mit diesem Leben zu Ende ist? 

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