Diese Frage treibt mich immer öfter um. Woher kommen die Gedanken, die ich denke? Wer denkt da in mir? Bin ich das, der das alles denkt? Und was will diese Stimme, die mich perma­nent beglei­tet, von mir? 

Dann kam das Buch von Michael Alen Singer in mein Leben. Der von dieser Stimme schreibt, die da in unse­ren Köpfen ihr Unwesen treibt. Der perma­nent quaselt und plap­pert. Die immer alles besser weiß, immer einen Ratschlag in die eine oder andere Richtung hat und den Standpunkt von einer Sekunde zur ande­ren verän­dert und so tut, als sei nichts gewe­sen. Die mich nachts wach hält, weil sie der Meinung ist, über den Tag nach­den­ken zu müssen. Und mir dann gleich­zei­tig Druck macht, schla­fen zu müssen, weil morgen doch ein wich­ti­ger Tag ist. 

Wie viele Jahre meines Lebens habe ich gedacht, das ich diese Stimme BIN. Das das MEINE Gedanken SIND.

Und wie viele Gespräche führte ich darüber auch schon mit Peter, der mich immer wieder dort­hin brachte, mit dem falschen Denken aufzu­hö­ren. Und wie lange habe ich ihn nicht verstan­den, nicht verse­hen wollen, was er damit meinte. 

Die Stimme, die da in meinem Kopf die Gedanken formt, die immer alles besser zu wissen scheint; diese Stimme ist ein Objekt in mir. Sie ist nicht ich. Kann man das so schrei­ben? Sie ist nicht ich…

Und diese Stimme macht nichts ande­res and zu konstru­ie­ren. Sie plant, stellt in Frage, negiert, grübelt, über­legt, was als nächs­tes passie­ren könnte. Warum sich meine Freundin gerade so verhal­ten hat, was sie damit bezweckt. Sie ist perma­nent damit beschäf­tigt, mir ein Bild von der Welt zu konstru­ie­ren, das ich die Welt selbst gar nicht mehr wahr­nehme.  Das, so denken ich, ist das falsche Denken.

Wann bist Du zum letz­ten mal spazie­ren gegan­gen, ohne über irgend­et­was nach­zu­den­ken? Wann das letzte mal Auto gefah­ren, ohne über andere Dinge zu grübeln? 

Teilweise habe ich das Gefühl, einen Computer zu program­mie­ren und mich im Programm verlo­ren zu haben. Das ich denke, ich bin das Programm. Dabei ist es nur etwas von mir selbst geschaffenes. 

Und viel­leicht verhält  es sich so auch mit der Stimme in meinem Kopf. Etwas von mir selbst geschaf­fe­nes mit dem ich mich zu sehr iden­ti­fi­ziere. Das sie es ist, die da denkt, aber dahin­ter noch etwas ande­res ist, das über das Denken hinausgeht. 

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