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Schwupp, jetzt sind wir da. Der Abschluss beim Veränderungsprozess, der gleichzeitig auch wieder ein Anfang ist. 😉
Jetzt fragst Du Dich vielleicht: Warum bin ich da jetzt so detailliert drauf eingegangen? Das hätte man doch auch abkürzen können. Nun, ich denke, für einen Sichtwechsel — um den es ja eigentlich in diesem Podcast gehen soll — braucht es ab und zu vielleicht eine Anleitung, wie man Dinge konkret verändern kann, wenn man zu einer Einsicht gekommen ist und vielleicht eine Gewohnheit verändern möchte. Wie kann ich das, das der da jetzt erzählt hat in mein Weltbild integrieren. Oder Einschränkungen, limitierende Glaubenssätze, Ängste, Sorgen Probleme oder ähnliches loswerden damit Du das für Dich ggf. Nachhören kannst. Hindernisse, ach ja, da war ja was, hör ich mir nochmal an. Ziele… was hat es damit noch einmal auf sich?
Und dafür war halt dieser Ausflug in die einzelnen Bereiche des Veränderungsprozesses gedacht.
Vor 4 Jahren hab ich im Zuge meiner Ausbildung zum BSI Grundschutzexperten die Stufen des Prozessablaufs kennengelernt. Und ich finde, die passen auch super in jeglichen Prozess — auch den zur Veränderung.
Das Ganze nennt sich PDCA — Plan, Do, Check, Act. Also Planen, Machen, Reflektieren, korrigieren. Und dann wieder von Vorne — allerdings ohne das Planen. Also machen, reflektieren, korrigieren.
Die Planung — das waren die letzen Folgen. Über die Weltbilder, dem EVA-Prinzip bis zum initiieren des Veränderungsprozesses waren wir in der „Planung“. Und jetzt gehen wir an die Umsetzung. Dem machen. Denn in meinem Kopf kann die Welt wunderschön und einfach aussehen. Doch wenn ich davon nichts in die Tat umsetze, dann bleibt alles eine tolles Wunschschloss. Davon kann ich Dir auch genug erzählen.
Vielleicht kommt Dir jetzt der Gedanke, das das alles ganz schön viel werden könnte. Dann fang doch mit kleinen Dingen an. Große Würfe müssen nicht von heute auf morgen entstehen umgesetzt werden.
Stell Dir einen Topf mit Wasser vor, den Du erhitzt. Du steigerst die Temperatur immer in kleinen Schritten um 1–2 Grad. Und mal um 10–15 Grad. Bis 95 oder 98 Grad tut sich nicht viel. Zumindest von außen betrachtet. Doch dann fangen auf einmal kleine Blasen vom Grund des Topfes an aufzusteigen. Dann kommen die letzten kleinen Schritte und zack, verändert das Wasser seinen Zustand. Von Flüssig zu gasförmig. Was lange Zeit augenscheinlich nichts bewirkt hat verändert auf einmal einiges. Du seihst also das es nicht immer die großen Würfe sein müssen, sondern auch kleine Schritte zu einem Ziel führen.
Um unsere inneren Apps umzuprogrammieren bedarf es oft auch kleiner Schritte. Immerhin gehen wir im laufenden Betrieb an den Code und verändern ihn. Du kannst Dich natürlich auch für drei bis vier Wochen in einer einsamen Hütte einmieten oder in ein Kloster gehen, den Jakobsweg in Angriff nehmen oder Dich auf andere Art aus dem täglichen Trouble nehmen. Doch mir geht es um die Integration in den Alltag. Und da sind kleine Schritte durchaus effektiver als die Großen. Und einfacher umzusetzen.
Ich denke, mit der Planung haben wir in den letzten Wochen und Folgen abgeschlossen. Und um das alles zusammenzufassen und ins Umsetzen zu bringen beschriebe ich hier vielleicht einmal alles in einem Beispiel.
Protokolliere Deinen Alltag. Schreib Dir wirklich einmal auf, was Du so den ganzen lieben langen Tag machst. Und sprich es auch manchmal aus. Beispiel: „Ich stehe auf, gehe jetzt in die Küche und schalte die Kaffeemaschine ein. Checke mein Smartphone, Facebook, Instagram, Twitter. Jetzt gehe ich ins Bad, Zähne putzen, Duschen, Anziehen. Kaffee ist fertig. Trinke jetzt Kaffee, scrolle dabei durch die Tagesschau-App.“
Dann erstellst Du eine Liste der Tätigkeiten / Gewohnheiten die Du dann mit plus, neutral und minus bewertest.
Aufstehen — Neutral
Kaffee kochen — neutral
Smartphone checken — minus
Duschen — positiv
Zähne putzen — Positiv
Kaffee trinken — Neutral bis positiv
Tagesschau lesen — neutral bis minus
Du wirst Dir dadurch Deiner Gewohnheiten und Mini-Apps bewusster. Vielleicht erkennst Du jetzt, das z. B. Das Smartphone Checken direkt nach dem Aufstehen und Tagesschau lesen Gewohnheiten sind, die Du ablegen willst. Der einfachste Weg ist, Dir eine neue Gewohnheit zu überlegen (vielleicht meditieren statt Smartphone Checken) und diese an andere Gewohnheiten zu koppeln. Also in dem Beispiel: Wenn ich meinen Kaffee gekocht habe, meditiere ich für 5 Minuten. Also planst Du eine neue Gewohnheit. Die kannst Du dann umsetzen — machen — dann reflektieren — hat es auch wirklich geklappt? Jup, war sehr angenehm und entspannend — und ggf. korrigieren — morgen meditiere ich 7 statt 5 Minuten.
Jetzt hast Du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Du wirst eine alte Gewohnheit los und ersetzt sie direkt durch etwas Neues, etwas, das besser in Dein Weltbild passt.
In meinen Gewohnheiten haben sich in den letzten Tagen einige Dinge verändert. Ist ja aus meiner Sicht logisch, da ich mich intensiv mit dieser Folge befasst habe. Und dabei habe ich festgestellt, das ich viele kleine Dinge eingeschlichen hatten, die ich jetzt wieder doof finde. Z. B. War mein Bett seit langem nie wirklich gemacht. Morgens nach dem Aufstehen blieb es so bis Abends. Das hab ich jetzt geändert. Also direkt nach dem Aufstehen eben das Bett machen. Das ist nicht viel doch trägt es definitiv zu meinem guten Gefühl von Ordnung bei. Und diese Ordnung will ich z. B. Weiter in meinen Alltag integrieren. Das bedeutet: Nach dem Frühstück das Geschirr direkt in die Spülmaschine statt auf die Spüle stellen. Und durch diese kleine Veränderung schaut jetzt mein Gehirn, wo ich noch mehr verändern könnte um mehr Ordnung in mein Leben zu bekommen.
Denn die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Richte ich meinen Fokus auf das Thema Ordnung, okay, dann sehe ich zunächst all das, was in Unordnung ist. Doch ich sehe dann auch das Potenzial, das in all dieser Unordnung liegt. Und wenn ich das Thema weiter verfolge und mehr und mehr Ordnung in mein Leben bringe, dann wird diese „Übergewohnheit“ ein Teil von mir, meiner Identität. Und überleg mal, das ganze hat angefangen mit „Bett machen“. Das waren dann die vielleicht 1–2 Grad mehr Temperatur, das wegräumen des Geschirrs die nächsten 1–2 Grad. Ordnung schaffen im Büro, auf meinem Schreibtisch, meinem Rechner (gefühlte 30 Grad mehr). Und irgendwann bin ich dann an dem Punkt, das ich mir ein Leben ohne diese Ordnung gar nicht mehr vorstellen kann.
Dabei muss ich mir aber auch klar sein, das das kein einmaliger Prozess war sondern das ich immer wieder neu für Ordnung sorgen muss. Jeden Morgen das Bett machen, jeden Morgen das Geschirr wegräumen, jeden Tag im Büro für Ordnung sorgen. Putze ich meinen Spiegel nicht regelmäßig dann verdreckt er wieder. Und dadurch das mir das Prinzip Ordnung zur Gewohnheit geworden ist, denke ich da eigentlich nicht mehr drüber nach. Ich mache das halt, nachdem ich es für mich definiert habe.
Welche Hindernisse könnten sich da jetzt auftun? Zu allererst meine eigene Bequemlichkeit. Im Falle „Ordnung halten“ ist sie eigentlich das einzige Hindernis — in meiner Welt zumindest.
Ich denke, im Bezug auf den Veränderungsprozess sollte das auch reichen. Und jetzt können wir uns dessen, worum es eigentlich geht — den Sichtwechsel — zuwenden.
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