Heute morgen las ich auf Twitter einen Post von einem “Mobbingopfer”. Noch heute ist die Angst da, andere Menschen anzusprechen und es kommt ein danke an die Kinder, die mich gemobbt haben.
Ich wollte etwas schreiben… doch alles, was ich hätte schreiben können, wäre ein “Angriff” auf die Glaubenssätze des Gegenübers gewesen. Also blieb mir nur eins; Klappe halten.
Der Gedanke beschäftigte mich weiter. Denn ich fragte mich, wo ich selbst diese Schuldzuweisung anwende um mich aus der Selbstverantwortung zu stehlen. Denn aus meiner Sicht geht es einzig und alleine nur darum. Niemand anderes ist für mein Leben verantwortlich.
Das Leben liegt allein in meiner Hand, Himmel und Erde kümmert es nicht (Laotse)
In dem Moment, in dem ich jemand anderem die “Schuld” für meine Situation gebe, gebe ich dem- oder derjenigen dann nicht auch die Macht über mein Leben?
Dieses Beispiel von Twitter zeigt: vor Jahren oder Jahrzehnten ist “etwas” passiert. Daraus ist eine Angst entstanden. Und viele Situationen danach werden mit diesem “Trauma” assoziiert. Das kann ich gut mit Fäden an einer Marionette vergleichen. Diese Ängste sind die Fäden an denen ich dann durchs Leben gelenkt werde. Doch habe ich nicht auch selbst dazu beigetragen, das sie mir angelegt wurden? Indem ich den Ängsten den Raum gegeben habe, das sie übermächtig wurden? Zu Dämonen.
Doch wie kann ich dann die “Macht” über mein Leben zurückgewinnen?
Durch hinschauen, durch Bewusstsein. Sich den Dämonen, den Ängsten bewusst zu sein ist der erste Schritt. Sie zunächst zu akzeptieren beendet erst einmal den Kampf gegen sie. Und dann hilft nur eines: hinschauen, hinschauen, hinschauen.
Schreibe den ersten Kommentar