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Was haben wir uns schon gemeinsam angeschaut, wo stehen wir gerade?
Du hast für Dich erkannt, was Du ggf. verändern willst. Und hast akzeptiert, das es bisher für Dich richtig war, das jetzt falsche Verhalten an den Tag zu legen.
Dann hast Du Dich neu ausgerichtet, eine Vision, ein Motiv oder ein Ziel für Dich gefunden. Du weißt also jetzt, wohin du willst, statt nur von etwas weg zu kommen. Dann hast Du für Dich — hoffe ich — einige Ressourcen gefunden, die Dich auf Deinem Weg über den Rubikon unterstützten.
Krass… das ist schon einiges. Und wäre die Welt ein Ponnyhof, dann würde ich sagen, Du hast alles, was du brauchst… doch leider ist dem nicht ganz so. Denn es gibt da so einiges, das Dich hindern will und wird auf dem Weg.
Als allererstes bist Du es selbst, der Dich behindert. Schizophren? Vielleicht. Erinnerst Du Dich noch an die Metapher der Apps aus dem EVA-Prinzip? Diese Gewohnheiten und Glaubenssätze, die sich tief in Deinen Autopiloten einprogrammiert haben? Genau die gilt es jetzt zu überwinden, zu löschen oder ggf. neu zu programmieren. Das bedeutet, Du musst Deine Gewohnheiten durchbrechen. Dazu bist Du Dir ja ihrer bewusst geworden.
Bei mir ist es zum Beispiel so, das ich auf der Couch immer sofort den Chips-Jeaper bekam, wenn ich einen Film anmachte. Vor 6 Monaten war es undenkbar, einen Film ohne Chips zu schauen. Diese Gewohnheit hatte sich leise und heimlich eingeschlichen. Und wenn ich dachte, jetzt keine Chips zu essen, welches Verlangen wurde dann größer? Genau, das nach Chips. Teilweise hab ich den Film verschoben und bin vorher noch zur Tanke gefahren.. Verrückt.
Das war jetzt ein lapidares Beispiel, das aber sehr schön zeigt, wie ich mir selbst im Weg stand. Denn ich wollte 4 kg abnehmen… und mit Chips wird das schwierig.
Generell ist meine Komfort-Zone — also die innere Couch — der größte Feind der Veränderung. Da ist es doch soooo bequem, so gemütlich. Keine Anstrengung, keine Mühen und alles läuft wie immer. Energiesparend auf Autopilot. Daher schaltet mein Kopf auch so gerne in den Angst-Modus. Wie wir gelernt haben, ist Angst ja ein Verhalten.
Wenn Du Dir also erst einmal darüber klar bist, das Du selbst Dir im Weg stehen wirst bei der Veränderung, dann kannst Du Dich da auch drauf vorbereiten. Dazu komme ich gleich noch.
Welche Hindernisse können noch so kommen? Da ist Dein beziehungsmäßiges Umfeld. Partnerin oder Partner, Freunde, Familie, Kolleginnen und Kollegen. Wie oft musste ich mir schon anhören, das ich wieder einmal abdrehe. Das ich mich ja schon wieder verändert habe. Wann es denn endlich mal gut sei. Wie gesagt, das Gehirn liebt Beständigkeit, und das schließt auch mein Umfeld mit ein. Wenn da jemand ist, der sich verändert, der jetzt Dinge anders macht, anders redet, andere Sichtweisen an den Tag legt, dann führt das zu Irritationen. Das ist vollkommen normal. Und es ist okay. Ich kann ja jeden dort stehen lassen, wo er ist. Nur versuchen manche Menschen Dich ggf. Wieder in ihre Komfort-Zone der Beständigkeit zu ziehen. Und das kann dann zu einem Hindernis für Dich werden. Auch dessen solltest Du Dir bewusst sein.
Ich habe für mich die Sichtweise angenommen, das ich für mein Leben verantwortlich bin. Laotse sagte es glaub ich einmal: „Das Leben liegt allein in meiner Hand, Himmel und Erde kümmert es nicht!“
Meine erste Ausbildung beendete ich nach sechs Wochen. Einzelhandelskaufmann in einem Bekleidungsgeschäft für Herren. War nichts für mich. Eigentlich schon, denn da merkte ich schon, das mir das Verkaufen spaß macht, doch das Geschäft mit der Haltung war es einfach nicht. Danach „besorgte“ mir mein Vater eine Ausbildungsstelle. Mit den Worten „Mein Sohn arbeitet doch nicht in einem Kalmottenladen,“ sprach er mit dem Chef eines Sanitärgroßhandels, in dem ich dann meine Ausbildung machte. Hat sie mir spaß gemacht? Im Leben nicht. Hat mich mein Vater in seine Komfortzone gebracht — mit Sicherheit. Ich brauchte einige Jahrzehnte um zu erkennen, das ich nicht das Leben anderer Menschen leben will sondern mein eigenes.
Ein weiteres Hindernis habe ich schon angeschnitten. Ängste. In Form von Problemen und Sorgen. Angst will Dich in bestehenden Strukturen halten. Man denkt über eine Veränderung nach und dann beginnt der Film im Kopf. Darüber, was alles passieren könnte, welche Auswirkungen es haben könnte, worauf man eventuell verzichten müsste… etc. Und die Angst lässt liebend gerne Filme ablaufen. Im Grunde ist sie unser Kino für negative Szenarien.
Genau aus diesem Grund habe ich mich in der letzten Folge mit den Ressourcen befasst. Denn für mich sind sie halt genau die Emotionen und Gefühle, die mich aus meiner Komfortzone bringen können. Mir ist es nur wichtig, das du weißt, das es Hindernisse auf dem Weg geben wird. In der einen oder anderen Form werden sie auf dich zukommen. Dann ist es doch besser, sie treffen Dich vorbereitet als aus heiterem Himmel.
So kannst du ihnen auch im Vorfeld bereits einen Großteil des Windes aus den Segeln nehmen. Alleine sich dessen bewusst zu sein nimmt bereits 70–80% der Energie aus den Hindernissen. Wenn Du vorher schon weißt, das die Couch dich rufen wird, das der Chips Yeaper kommen wird, der innere Schrei nach der Zigarette, die Menschen um Dich herum, die Dich in ihren Gewohnheiten lassen wollen. Dann kannst Du Dich auch schon darauf vorbereiten, wie Du reagieren wirst. Beispielsweise mit einer ganz einfachen Methode.
Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe Dir auf: Wenn .… passieren wird. Statt (das gewohnte Verhalten an den Tag zu legen) werde ich statt dessen … machen. Hier kannst Du so viele Optionen aufschreiben wie Dir einfallen, je mehr desto besser. Denn je mehr Wahlmöglichkeiten Du hast, desto flexibler kannst Du reagieren. Das gilt übrigens nicht nur für Hindernisse, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen und ‑lagen.
Wenn ich z. B. Wieder meinen Chips-Fress-Flash bekomme, statt in die Küche zu rennen um Chips zu holen oder zur Tanke zu fahren werde ich in die Küche gehen, mir ein großes Glas Wasser einlaufen lassen und in kleinen Schlücken trinken. Werde ich still auf der Couch und spüre nach, ob ich wirklich Chips haben will. Gehe ich an den Kühlschrank und schneide mir eine Kohlrabi klein. Knutsche ich meine Freundin und der Film wird immer nebensächlicher…
Sich auch der Wahlmöglichkeiten bewusst zu werden und diese einmal aufzuschreiben reduziert noch einmal den Wind in den Segeln. Gleichzeitig ist ein ein gutes Handwerkszeug um eine Veränderung bewusst durch bereits gefundene Alternativen zu ersetzen. Bereits Dich also bewusst vor und Du kommst eigentlich schon gar nicht mehr in die Situation, das ein Hindernis überhaupt auftaucht 😉
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