Zum Inhalt

Monat: Oktober 2011

10. Goethe

Umsonst hab’ ich so viel gespro­chen; die Luft hab’ ich erschüt­tert, weiter nichts gewon­nen.” Für die Lehre, daß die Sprache ein untaug­li­ches Werkzeug der Erkenntnis sei, jedoch ein gutes, ja das aller­beste Werkzeug der Kunst, trotz­dem oder weil nicht einmal die Worte der Poesie sichere Anschauung zu geben vermöchten, —…

was ist Leben

De Frage, was Leben ist, ergrün­den sich meiner Meinung nach in der Frage nach der Natur des Geistes. Um das Wesen oder die Natur des eige­nen Geistes zu schauen, sind die wesent­li­chen Fragen hilf­rei­che Wegbegleiter. Doch was sind die wesent­li­chen Fragen? Es sind die Fragen nach Veränderung, Tod, Einheit und…

11. Wortaberglaube

Diese Knechte an den Ruderbänken der Wortgaleeren sind nur noch den brei­ten Massen gefähr­lich. Ihre Waffen sind stumpf für unse­ren gebil­de­ten Mittelstand. Er hat neue Worte gemünzt: das Recht, die Sitte, die Wohlfahrt, das Glück. Und unsere Minister, unsere Abgeordneten, unsere Journalisten sind die neuen Diener an diesen neuen Worten,…

Chang Tun-Sung — Chinesen denken anders

  CHANG TUNG-SUNChinesen denken anders “Der auf dem Gesetz der Identität beru­hende Syllogismus ist die Form der Folgerung in der west­li­chen Logik, während die Chinesen die Analogie anstelle der Folgerung verwen­den.” Westliche Logiker halten es für ausge­macht, daß Gegenstand der Logik die Regeln der mensch­li­chen Schlußfolgerung seien. Diese Annahme ist…

Fritz Mauthner — Denken und Sprechen

  FRITZ MAUTHNERDenken und Sprechen “Es gibt nirgends etwas wie “graben” oder “gehen”, es gibt nur unzäh­lige Bewegungen oder Handlungsdifferentiale, die wir je nach dem Zwecke der Handlung als “graben” oder als “gehen” begrei­fen.” Nicht nutz­los schei­nen mir alle diese Betrachtungen über das Verhältnis von Denken und Sprechen. Aber denkhaft…

12. Vernunft und Verstand

Worte wie Pflanze, Tier, Himmel, Licht, Sprechen, Denken, Vernunft, Verstand, Leben, Tod, Gesundheit, Krankheit u.s.w. gebrau­chen wir nur darum, weil wir sie ererbt haben, genau so, wie das eben ausge­kro­chene Küken das Körnchen aufpickt…” Dies steht der Erkenntnis der Wahrheit am starrs­ten im Wege, daß die Menschen alle glau­ben zu…

13. Max Müller

Unsere Worte sind nur Zeichen für unsere Erinnerungen, bequeme Zeichen sicher­lich.” Nur die benei­dens­wer­ten Philosophen und Rhetoren, welche allwis­send sagen können, was der Gedanke und was die Sprache sei, kennen auch das Verhältnis zwischen Denken und Sprechen. Es sind viele Sätze darüber gesagt worden. Wir ande­ren wollen uns hier begnügen,…