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Wonach wir streben

Es ist immer wieder die Frage, wonach wir stre­ben. Die Sehnsucht ist es, die uns fort­wäh­rend verzehrt. Es ist die Leere, die in den Augenblicken zu uns kommt, in denen wir nackt vor uns selbst stehen. Sie ist es, die uns zeigt, dass das, was wir tun, unser Leiden nicht been­det. Unser Leiden, dem wir zu entflie­hen versuchen.

So sehr wir auch danach stre­ben, über Anerkennung, Wohlstand und ruhm­rei­che Taten unse­rem Dasein einen Hauch von Sinn zu geben, so sehr erken­nen wir zu Guter Letzt, das wir, solange wir danach trach­ten, es in diesem zu ergrün­den, geschei­tert sind.

So wollen wir doch, nehmen wir all die bewor­be­nen Dinge beiseite, all die Anforderungen der Gesellschaft, den Konventionen, den Dogmen, einfach nur beliebt sein. Beliebt sein, um geliebt zu werden. Geliebt zu werden, so wie wir einfach sind. Bedingungslos. Ohne dafür zuvor etwas geleis­tet haben zu müssen.

Doch stür­zen wir uns in ein Hamsterrad von Anerkennung. Eine Anerkennung, die wir über Autos, Geld, Urlaube, Macht und Karriere zu errei­chen suchen, doch die uns immer­fort verwehrt bleibt, solange wir sie in diesen Dingen zu errei­chen suchen.

Wie ein Phönix aus der Asche erhebt sich unser Selbst, wenn wir aufhö­ren, nach eige­nem Glück zu stre­ben und dieses Glück bedin­gungs­los dem Anderen ermög­li­chen. Denn er ist uns der Spiegel. Der Spiegel, in dem wir unsere eige­nen Augen sehen können.

Denn was wir sind ist dass, was andere in uns sehen, nicht das, was wir selbst von uns denken.

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