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“Alea iacta est — die Würfel sind im Fallen. Die Entscheidung ist getroffen.”
So ähnlich soll Julius Cäsar gesprochen haben, als er damals — so vor einigen Tausend Jahren — den Rubikon überquerte und mit Schwert und Waffen in Rom einmarschierte.
Diese Rubikon Metapher finden wir heute auch noch als den „Point of no return“, oder die Rubikon-Grenze. Ab diesem Zeitpunkt gibt es kein Zurück mehr.
Wie kam es bei ihm dazu?
Zur damaligen Zeit war Julius noch gallischer Stadthalter, der für die Senatoren in Rom einfach zu erfolgreich war. In jedem Feldzug siegreich, jedesmal fette Belohnungen durch die Raubzüge. So war es Pompeius, der versuchte ihn durch neue Gesetze und Verordnungen auszuhebeln um das Machtstreben Cäsars zu unterbinden.
So sollte sich Julius zur Wahl stellen und persönlich nach Rom kommen — um ihn unter einem Vorwand in Haft zu nehmen. Gleichzeitig durfte ein Legionär keine Waffen über die Stadtgrenze bringen. Geschweige denn ein ganzes Heer. Du siehst, er war in einer ziemlichen Zwickmühle. Ohne Waffen und Gefahr laufen, verhaftet und getötet zu werden oder das Gesetz brechen und mit Waffen über den Rubikon schreiten — die damalige Grenze Roms.
Heute wissen wir, wofür er sich entschied. Ich find den Spruch von Cäsar „Alea iacta est“ sehr trefflich übersetzt mit „Die Würfel sind im Fallen“. Er hatte sich entschieden, es aus der Hand gegeben, doch war sich noch nicht bewusst über den Ausgang seiner Meuterei. Er überschritt den Rubikon mit wenigen hundert Männern und es entbrannte ein Bürgerkrieg an derem Ende er als erster Kaiser hervorging.
Nein, das wird jetzt kein Podcast über Geschichte. Der Rubikon steht heute oft eben für diesen „Point of no Return“ oder auch dafür, eine Entscheidung getroffen zu haben und diese jetzt auch umzusetzen trotz aller Risiken, die da kommen könnten. Und die Risiken oder Ängste sind es, die uns so oft davon abhalten, den Rubikon in unserm Kopf zu überschreiten. Du merkst, ich rede hier nicht von den kleinen Entscheidungen, die wir zu hunderten täglich treffen, sondern von diesen Entscheidungen von denen wir ausgehen, das sie unser Leben verändern könnten.
Um über diese Schwelle zu gelangen, die Entscheidung zu treffen und dann auch umzusetzen, brauche ich in meinem Bild von Welt ein Ziel oder ein Motiv. Meine Einstellung zu Zielen und den Energien dazu kennst Du ja bereits. Jetzt nehmen wir einmal an, Du bis von einem Ziel motiviert, das aus dieser „Weg-Von“ Energie genährt wird. Das Du etwas nicht mehr haben willst. Das kannst Du Dir in etwa so vorstellen, als wolltest Du besagten Rubikon durchschreiten und hast auf dem Rücken noch einen 60kg Rucksack und ein Stein ist an Deinem Fuß festgekettet, den Du hinter Dir herschleifst. Zusätzlich hast Du eine Art Gummiband an Deiner Hüfte befestige, das an all den alten dingen, die du nicht mehr haben willst, festgebunden ist. Wie hoch sind damit Deine Chancen, eine Entscheidung wirklich in die Tat umzusetzen? richtig. Sie sind nicht einmal gleich null sondern eher negativ. Das vorprogrammierte Scheitern wirft Dich ggf. Sogar noch weiter zurück als zu dem Punkt, an dem Du bereits warst. Das kenne ich aus eigener Erfahrung: das ich durch die Demotivation des nicht erreichst Ziels weiter zurückgeworfen wurde. Ist wie mit dem Gummiband, wenn es reißt oder stärker ist dann flitscht es über den Ursprungspunkt hinaus zurück.
Also brauchst Du zunächst eine Vision oder Motiv, das Dich anzieht. Das Dich im besten Falle wie an einer Schnur durch den Rubikon zieht. Interessant finde ich, das solche Motivationen — also diese „Hin-Zu“ Motivationen aus meiner Sicht einen weiteren positiven Effekt haben: selbst wenn ich scheitern sollte, bleiben ich meißt an dem Punkt, an dem ich bin und falle nur selten wieder auf null und gar nicht negativ zurück.
Um das Rüstzeug komplett zu machen wäre es doch hilfreich, wenn da Ressourcen gibt, auf Die Du im Bedarfsfall zurückgreifen kannst, oder? Also Dinge in Form von positiven Gefühlen, die sich beim Zweifeln oder Unsicherheit aktivieren lassen um dir ein Seil zu sein, das Dich weiter über den Rubikon zieht.
Und in meiner Welt gilt ja die Annahme aus dem NLP, das alle Ressourcen bereits in Dir sind. Sie schlummern irgendwo in Deinem Unterbewusstsein und warten eigentlich nur darauf entdeckt und aktiviert zu werden. Jetzt gilt es, diese auf der einen Seite zu finden und auf der anderen Seite so zu aktivieren das sie für Dich zu einem Werkzeug werden. Die in der Lage sind, die Bänder, die Ketten und Steine, die Dich zurückhalten, zu durchschneiden und zu überwinden.
Wie komme ich jetzt an diese Ressourcen? Da gibt es mehrere Möglichkeiten und Techniken.
Fantasiereisen:
Eine hast Du vielleicht schon kennen gelernt, das ist die Fantasiereise, die Du in dieser Podcast-Reihe findest. Wenn Nicht… Folge 6.01 Der Perfekte Tag. Einschalten und anhören. Generell kannst Du solche Fantasiereisen für Dich nutzen um unbewusste Ressourcen zu finden und zu aktivieren.
Anker setzen:
Im NLP gibt es eine Technik, bei der Du positive Gefühle bei Dir ankerst. Das bedeutet, das Du, wenn Du dich gerade in einer guten Stimmung befindest oder Dich an eine Situation erinnerst, in der für Dich alles perfekt war, quasi vollkommen, und dieses Gefühl durch einen kurzen Druck an einer Stelle Deines Körpers „speicherst“. Ähnlich wie ein Makro am PC. Du drückst dann z. B. In einer schlechten Situation auf diesen Knopf und das Gefühl stellt sich sofort ein. Ich ankere gerne Vorträge bei mir 😉 also die Situation wenn ich spüre, das ich einen Menschen erreicht habe. Egal ob beruflich oder privat.
Meditation:
Die Meditation geht in meiner Welt über reine Ressourcen hinaus. Sie aktiviert Dinge, die jenseits aller Modelle, Methoden und Techniken liegt. Richtig angewandt — ohne Erwartungen und etwas erreichen zu wollen — verändert sie Dein komplettes Leben. Ich weiß, das klingt jetzt echt paradox. Vielleicht probierst Du einmal die Apps wie SevenMind oder Headspace aus und integrierst die Meditation als festes Ritual in Deinen Alltag. Bei mir ist es zum Beispiel die Zeit, in der mein Obstsalat die Zeit braucht um zu ziehen. Nachdem ich das Obst geschnippelt habe und mit Honig verrührt habe braucht er halt seine 10–15 Minuten. Das ist dann meine Zeit der Meditation.
ZRM® — das Züricher Ressourcen Modell.
Viele denken da vielleicht an Leipziger Allerlei oder Züricher Geschnetzeltes 😉 Das Züricher Ressourcen Modell ist aus meiner Sicht eines der genialsten und mächtigsten Werkzeuge für die Aktivierung von Ressourcen aus dem Unterbewussten.
Grob umrissen kann man sagen, das durch Bilder und damit positiv besetzte Interpretationen ein Ideenkorb mit Wörtern gesammelt wird. Diese werden dann mit dem „Somatischen Marker“ auf positive Befindlichkeit getestet. Zu Guter Letzt entsteht dann ein Satz oder es kristallisiert sich ein Wort heraus, das intrinsische Ressourcen aktiviert.
Bei mir war es im Zusammenhang mit dem ZRM®, das ich mich meinem inneren Dämon stellen wollte. Dieser fiese Sack, der mich immer wieder klein halten will um über mich zu bestimmen. Eigentlich war es bei dem ZRM® eine Übung in einer Ausbildung. Mich lächelte bereits die ganze Zeit ein Bild aus dem Bilderhaufen an. Also nahm ich es mir und setzte mich mit 3 anderen in aus der Gruppe zusammen um gemeinsam mit ihnen meinen Ideenkorb zu füllen. Da standen einige positive Worte in Verbindung mit diesem Bild auf meinem Zettel. Klarheit, Würde, durchdringender Blick, Machtvoll, Elegant, ohne Illusion, Gemeinsamkeit, etc. Mit den Somatischen Markern überprüfte ich diese Worte für mich.
Dabei gab oder gibt es ein Kriterium: Den Somatischen Marker kann man mit zwei Schiebereglern auf einem Mischpult vergleichen: einem positiven und einem negativen. Also kein Regler, der von Positiv zu negativ geht sondern für jeden Bereich einen eigenen.
Grundannahme im ZRM® ist, das eine Ressource nur dann richtig nutzbar ist, wenn sie mind. 70% oder mehr positive Gefühle in Dir auslöst. Und auf der negativen Seite weder 10%, noch 5% oder 0,5% sondern 0,00% Nichts, nix, narda, niente. Denn bereits 1% negativer Gefühle lassen uns bereits zweifeln.
Zurück zu mir und meinem Ideenkorb, der durch mein Bild und meine Kollegen gefüllt wurde. Mit den Markern kam für mich zum Schluß ein Satz heraus, der genau das war, das ich gerade brauchte, um mich meinen eigenen inneren Ängsten zu stellen. Also mein eigener Rubikon der Ängste. Was ich dann sehr erfolgreich in die Tat umsetzte.
Vielleicht gibt es in Deiner Nähe jemanden, der mit diesem Modell arbeitet. Wenn nicht, und Du hast da Bock drauf oder willst mehr erfahren, dann meld Dich bei mir. Dann können wir das gerne zusammen machen. Das geht übrigens auch online 😉
Die Wunderfrage:
Die Wunderfrage versetzt Dich in den Zustand, Deinen Rubikon bereits überwunden zu haben. Sie kommt mit einem „Was wäre wenn“ daher. Angenommen Du gehst abends ins Bett, nach einem normalen Tag und über Nacht geschieht ein Wunder, während Du schläfst. Und all die Dinge die Dich behindert haben, Deine gerade vorherrschende Angst, wären gelöst, Dein Rubikon wäre verschwunden, einfach so. Am nächsten Morgen wachst Du auf und niemand hat Dir davon erzählt, das das Wunder geschehen ist. Woran erkennst Du als erstes, das es geschehen ist? Woran noch? Und woran würden andere erkennen, das dieses Wunder geschehen ist?
Sicher, es gibt noch viele weitere Techniken, um Ressourcen zu finden und zu aktiveren. Auf meiner Webseite werde ich weiter auf das Thema eingehen und verschiede Techniken aufzeigen. Denn auf alle hier einzugehen würde definitiv den Rahmen sprengen. Die, die ich hier genannt habe sind die, die mir persönlich am meisten geholfen haben.
Alles in allem haben Ressourcen für mich einen bestimmten Zweck: Sie sollen mich zusammen mit dem Motiv oder der Vision zu einer Entscheidung führen. Zum Sprung ins kalte Wasser des Rubikons. Das dann nicht mehr so kalt ist.
Ich hoffe, im Bezug auf Ressourcen und Entscheidungen bei Dir für neue Impulse und eine neue Sichtweise gesorgt zu haben. Und darauf, wie hilfreich sie für dich sind.
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