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Ich hab mir diese Woche noch so einige Gedanken gemacht, was noch alles fehlen könnte. Und ja, es gibt noch einiges, doch ich will Dich nicht noch länger auf die Folter spannen und Dir jetzt endlich ein paar Tipps an die Hand geben, wie Du Veränderungen in Deinem Leben erreichen kannst.
Dabei hast Du bereits aus meiner Sicht die ersten beiden Schritte auf dem Weg zur Veränderung absolviert. Das Erkennen und das Akzeptieren.
Beides haben wir in den letzten Folgen angeschnitten. Wie mit dem EVA-Prinzip unsere Konditionierungen entstehen und wir unser Bild von Welt erzeugen. So kannst Du bereits erkennen, was da in Dir abgeht.
Und das ich aus meiner Sicht immer richtig handle — oder gehandelt habe. Also das Akzeptieren dessen, was ist hatten wir ja in der vorletzten Folge. Und das Thema mit der Angst war mir selbst wichtig, da sie unseren Zielen meist im Weg steht. Und wenn ich nun weiß, das Angst auch nur ein Verhalten ist, dann gehe ich einfach anders damit um. Zumindest in meiner Welt.
Wie sieht mein Idealfahrplan für eine Veränderung oder Neuausrichtung aus? Darüber gebe ich heute einmal eine groben Überblick bevor wir dann auf die einzelnen Punkte eingehen.
- Erkennen
- Akzeptieren
- Neu ausrichten — Ziel definieren
- Ressourcen finden
- Sich bewusst werden, welche Hindernisse kommen werden
- Machen, Reflektieren und korrigieren
- Freuen
Wie bereits gesagt, Punkt eins und zwei haben wir glaub ich bereits erfolgreich abgehakt. Wobei es bei manchen Dingen Sinn macht, zu schauen, wo einige Erkenntnisse ihren konkreten Ursprung haben. Veränderungen in Hinsicht auf weniger Schokolade essen hat in meiner Welt eine andere Gewichtung als den Glaubenssatz zu transformieren, das ich nicht gut genug bin.
Komme ich also zum dritten Punkt — Ziele definieren oder sich neu auszurichten.
Es gibt zwei aus meiner Sicht unterschiedliche Zielformen: die, von denen ich weg will und die, zu denen ich mich hingezogen fühle.
2010 war ich beruflich so ziemlich am Bodensatz angekommen. Ohne Job und mit HarzIV musste ich mein Wohnung kündigen und zu meiner Mutter ziehen. Wow, mit 38 wieder zu Mutti die sich zwar freute, aber meine Vorstellung war doch schon eine andere. Aber es half nichts. Das war eine unfreiwillige Veränderung, weil ich mich selbst habe gehen lassen. Ob ich damals eine Depression hatte? Ich glaub schon, einen Arzt habe ich deswegen nie aufgesucht. Doch ich hatte weder Antrieb noch irgendwelche Ziele außer dem, das ist das nicht mehr wollte.
So ergab es sich also, das ich wieder zu Hause einzog. Was ich von vornherein ja auch schon gar nicht wollte. Irgendwie schaffte ich es dennoch, mich aus dem Sumpf an depressiven Gefühlen zu befreien. Dabei hat mir ein Wunsch geholfen. Mein Traum war es schon immer, in einem kleinen Waldhäuschen zu wohnen. So mitten im Wald, umgeben von Bäumen und Ruhe. Vielleicht kennst Du diese Bilder einer Blockhütte im Wald in Kanada… So ähnlich war meine Vorstellung. Ich steigerte mich da echt rein, recherchierte im Internet, schnüffelte auf Immobilienbörsen herum, durchsuchte ebay-Kleinanzeigen.
Und nach ca. Einem Jahr ergab es sich, das ich so ein Häuschen fand. Das zwar in einem sehr maroden Zustand war, mich aber nicht davon abhielt, es zu mieten und Stück für Stück zu renovieren. Von Mitte 2011 bis Ende 2016 wohnte ich dann dort. Es war einfach idyllisch. Morgens mit den Geräuschen des Waldes aufzuwachen… wow. Sich selbst mit Holz versorgen weil die einzige Heizquelle ein Ofen war. Und im Winter wurde es dann auch gerne mal kalt. Ich habe es geliebt.
Was erkannte ich im Nachhinein?
Meine HarzIV-Situation war ein Mag ich nicht Stadium. Das wollte ich nicht mehr aber wusste ebensowenig, wo ich hin wollte. Also ergriff die die erste Möglichkeit, die sich mir bot.
Das Waldhäuschen war ein „Mag-Ich“ Ziel. Ich richtete meinen inneren Kompass darauf aus und über Umwege und Ebay Kleinanzeigen ergab es sich dann. Ergo können wir schon einmal festhalten, das auch unsere Ziele — Deine und meine — vom lymbischen System maßgeblich beeinflusst werden. Im NLP nennt man das „weg von“ oder „Hin Zu“ Energie.
Welche Ziele haben jetzt die höhere Kraft oder Energie? ja, ich weiß, eine rhetorische Frage. Natürlich die Hin-Zu Ziele. Denn wenn ich nur weiß, was ich nicht will, wenn ich vom Schmerz fort will, dann verwende ich meine Energie auf das Vermeiden dessen, was ich loswerden will. Gleichzeitig ist es jedoch permanent im Fokus, weil ich es ja vermeiden will. Da die Energie der Aufmerksamkeit folgt kann es also passieren, das Du Dich auf mehr dessen fokussierst, was Du nicht willst.
Als Metapher fällt mir da spontan ein Navi ein. Wenn ich weiß, das ich in München bin, ist das schon einmal ein guter Anfang. Wenn ich aber nur weiß, das ich aus München raus will, doch nicht weiß wohin, werde ich aller Voraussicht nach in München bleiben. Denn ohne Ziel ist mein Navi nutzlos.
Also können wir schon einmal festhalten: Ziele sollen positiv sein und eine Hin-Zu Motivation haben, sonst wird das nix. Ich muss schon wissen, das ich nach z. b. Nach Hamburg will.
Vierter Punkt — Ressourcen finden:
Da stellt sich mir erst einmal die Frage, was damit überhaupt gemeint ist. Ressourcen sind für mich positive Gefühle oder Energien, die mich in eine gute Stimmung versetzen oder mich motivieren. Schlicht, die mich bei der Umsetzung des definierten Ziel positiv unterstützen. Um bei meiner Navi-Metapher zu bleiben: Ich weiß jetzt, das ich nach Hamburg will und schaue jetzt, nehm ich die Bahn, das Auto, Flugzeug, Fahrrad, zu Fuß?
Auch hier gibt es im NLP eine Grundannahme, die ich voll unterschreiben kann: Alle Ressourcen für eine Veränderung sind bereits in Dir. Es gilt nur, sie zu finden und zu aktivieren.
Und da gibt es verschiedene Wege, diese Ressourcen zu finden: Gute Gespräche, Erinnerungen an kraftvolle Erlebnisse, Trance, Kraftorte, Meditation, wieder anfangen zu Träumen etc. So wie in meinem Beispiel vom Traumhaus wurde Ressourcen aktiviert um mich genau dahin zu bringen.
Mein Lieblings-Tool das ich kennenlernen durfte und mit dem ich heute auch noch favorisiert arbeite ist das Zürcher Ressourcen Modell. Es aktiviert mit Hilfe von Bildern und Assoziationen unbewusste Ressourcen.
Fünfter Punkt: Hindernisse.
Habe ich jetzt die Ressourcen gefunden und aktiviert, brenne darauf, die Erkenntnisse umzusetzen und bin voller Tatendrang, dann muss ich mir ebenso bewusst darüber sein, was mich ausbremsen kann, oder wird.
Da sind zum einen meine installieren Apps, die sich über die Jahre etabliert haben. Die lassen sich nicht so mir nicht dir nichts deinstallieren. Die wollen immer wieder ein Wörtchen mitreden. Denn wie bereits gesagt: unser Gehirn liebt gleiche Abläufe. Also stehe ich mir mit meinen Gewohnheiten bereits selbst im Weg.
Weitere Hindernisse, die auftauchen können: Freunde und Bekannte, die Veränderungen ebenso hassen wir das eigene Gehirn sie hasst. Ängste, die sich breit machen. Der Partner oder die Partnerin, die auf einem anderen Weg ist. Du merkst, es gibt da jede Menge Steine, die sich da gerne in den Weg legen. Hier ist es wichtig, das meine Ressourcen stärker sind als die Hindernisse. Daher lege ich so großen Wert auf das Finden der richtigen Ressourcen, denn hier werden sie meist gebraucht.
Sechster Punkt: Machen, reflektieren, korrigieren
Dieser Dreiklang wird Dich durch die Veränderung begleiten. Er ist auch das Kernstück einer jeden Prozessarbeit in Projektteams. Dort kennt man es als Plan, Do Check, Act. Also Planen (Ausrichten, definieren), umsetzen, verifizieren oder überprüfen, korrigieren, und weitermachen. Solange, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.
Siebter und wichtigster Punkt: Freuen und Spaß haben.
Veränderung soll nicht anstrengend sein. Du darfst Dich darauf freuen. Sie ist nicht der Lohn harter Arbeit, sie ist der gelassene und heitere Weg zum gewünschten Ziel. Was hab ich denn davon, wenn mein Ziel das Ende einer harten Durststrecke ist, auf der ich mich verausgabt, gestresst, gequält und gesunden habe? Nein, in meiner Welt zieht mich das Ziel so magisch an, das auch der Weg dahin spaß macht.
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