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Kategorie: Mauthner - Gesellschaft für Sprachkritik

5. Tatsachen

Die Lehre vom Primat der Wiederholungen besagt, daß das wieder­holte Auftreten von einer Erscheinung uns irgend­wie zur Annahme eines allge­mei­nen Gesetzes berech­tigt.” Die alte Erkenntnistheorie, die von ARISTOTELES bis zur Scholastik unum­schränkt herrschte, beruhte auf dem Satz, daß ein Allgemeines…

6. Moral

Gesetze über­haupt aufzu­stel­len ist nur deshalb möglich, weil sich bei einer sehr großen Anzahl ähnli­cher Fälle die Verschiedenheiten im einzel­nen ausglei­chen. Über den konkre­ten Einzelfall jedoch gelingt keine abso­lut sichere Prognose.” Jahrhundertelang war es Tradition, die den wissen­schaft­li­chen Methoden zugrunde…

7. Ordnung

Eine Organisation, die sich um alle konkre­ten Einzelbedürfnisse der Menschen zu kümmern hätte, wäre allein schon vom Verwaltungsaufwand her prak­tisch unmög­lich.” Das Problem der Ordnung war seit jeher das funda­men­tale theo­re­ti­sche und prak­ti­sche Problem der Menschen. Die Gesetzlosigkeit, die angeblich…

8. Recht

Ohne den Gleichheitsbegriff der Person ist Recht über­haupt nicht denk­bar.” Wenn unsere Interessen mit ande­ren kolli­die­ren, gibt es zwei Möglichkeiten, einen Streit zum Austrag zu brin­gen. Die eine beruth auf dem Verzicht einer gegen­sei­ti­gen Rechtfertigung des Handelns und wird gewöhnlich…

9. Ökonomie

Die Marktphänomene sind nicht gleich­ge­wichts­bil­dend. Das Gleichgewicht eines sich selbst regeln­den freien Marktes exis­tiert nur in der Vorstellung von Verkaufsstrategen als ideal­ty­pi­sche Norm.” Seit unse­rer Kindheit sind wir Erläuterungen ökono­mi­scher Prinzipien ausge­setzt. Der klas­si­schen Theorie entspre­chend liegt der Weg zum Glück…

10. Anarchie

Mit der Analogiefrage behan­deln wir deshalb auch gleich­zei­tig die Machtfrage. Objektivieren heißt verab­so­lu­tie­ren.” Das naive Vertrauen in die Objektivität der Tatsachen ist der wesent­lichste Ordnungsfaktor im gesell­schaft­li­chen Leben und die Basis allen Denkens und Handelns — und zugleich der unserer…

11. Religion

Nichts Endliches läßt sich zum Unendlichen in Beziehung setzen.” In allen wissen­schaft­li­chen Theorien stoßen wir auf die unver­meid­li­che Begrenzung unse­res Wissens, die sich durch eine notwen­di­ger­weise begriff­li­che Fixierung des Tatsachenmaterials ergibt. Wir können Wissen anhäu­fen so viel wir wollen, ohne…